31. Juli 2011

Wo viel Licht ist...

...ist natürlich auch Schatten.
Was ich bisher verbesserungswürdig finde:
In der Vorbereitung wird so viel Wert darauf gelegt wie man richtig antwortet, also auf bestimmte formale Aspekte, während andere, die wie sich nachher rausstellte genauso wichtig sind, nicht einmal erwähnt werden.
Bei mir war es das Thema "Business Report". Es ging darum die Zahlen einer fiktiven Firma zu analysieren und interpretieren, und das ganze in der Form eines Business Reports. Den letzten Teil habe ich wohl überlesen, habe die Berechnungen erstellt und ein paar Sätze dazu geschrieben und ein "F" dafür kassiert - d.h. 0 von 84 möglichen Punkten! Grund? Meine Berechnungen waren richtig, aber formal nicht korrekt aufbereitet. Hätte man das Thema in der Vorbereitung einmal erwähnt, wäre ich dafür wenigstens sensibilisiert gewesen und hätte vorher gegoogelt woraus ein Business Report besteht!

Das zweite Problem ist die Zeit. Einmal ist es so geplant das man 8 Wochen Modul, 1 Woche frei, 8 Wochen Modul, 1 Monat frei usw. hat. Ich muss gestehen das ich am Ende der 8 Wochen ganz schön platt war, vor allem da in den letzten 2 Wochen noch die Projektarbeit hinzukommt. Hier würde ich es besser finden wenn man nur die Projektarbeit hätte und keine weiteren Assignments, und am Ende ein Monat Pause wäre, anstatt gleich weiterzumachen. In meiner "Kohorte" hat es sich jetzt ergeben das von den 6 Leuten die am Ende noch übrig waren (siehe vorheriger Post) nur noch fünf in das nächste Modul mitwollten, sodass es komplett ausgesetzt wurde und wir dann bei der nächsten Gruppe im Oktober wieder einsteigen.
Auf der einen Seite gut das man ein wenig Luft holen kann, auf der anderen Schade das man so lange raus ist. Aber neben dem Kostenfaktor der für die UoL eine Rolle spielt, sagen sie auch das mit weniger als 10 Personen die Diskussionen nicht genug Input bekommen um zum Lerneffekt beizutragen. Auch das ist ein zweischneidiges Schwert, denn schnell sind es auch zu viele Beiträge und man kommt kaum mit dem Lesen hinterher!

Soviel zu den negativen Punkten, ich bin sehr gespannt wie die Kommilitonen in dem anderen Kurs sind, denn die eine oder andere Seilschaft hat sich natürlich schon gebildet!

29. Juli 2011

International Financial Reporting and Analysis

So, da ich gestern meine Projektarbeit abgegeben habe, ist nun wieder Zeit vorhanden meine ersten Erfahrungen zu schildern. Eins vorweg - wer jemals behauptet das ein Fern- nicht gleichwertig zu einem Präsenzstudium ist, der soll bitte mal ein Modul an der UoL mitmachen. Was ehrlich gesagt aber auch mich überrascht hat, ist wie groß der Aufwand doch ist! 

Das Buch was wir benutzt haben ist Financial Accounting and Reporting von Elliott & Elliott in der 13. Edition von 2009, im August erscheint aber schon die nächste. Die Buchliste wird immer 4-5 Wochen vor dem Starttermin herausgegeben, sodass die letzt erhältliche Version bestellt wird, aber noch genug Zeit ist dass das Buch geliefert wird.  Unser Tutor im ersten Modul war Dr. Nazam Dzolkarnaini, hauptberuflich Lehrer an der Salford Businessschool. 

Wie sieht die Woche nun aus, und wieso ist der Aufwand so viel größer als Gedacht?
Donnerstags (Und teilweise auch schon Mittwochs) werden die zu lesenden Kapitel (zwischen 2 und 5) und die daraus resultierende Discussion Question (kurz DQ) online gestellt. Dann hat man bis Samstagabend 24 Uhr (lokal) Zeit eine Antwort auf diese Frage zu formulieren, 500 - 1000 Zeichen lang und mit entsprechenden Quellen belegt. Und hier liegt der Hund begraben. Aus der Lektüre des Buches und den ersten Nachforschungen in der Online-Bibliothek ergibt sich meist sehr schnell wohin die Reise geht und was das grundlegende Thema der Woche ist, aber seine eigenen Gedanken dann mit wissenschaftlichen Artikeln zu untermauern dauert. Erstmal muss man die Suche so formulieren das man verwertbare Ergebnisse bekommt, und dann sichten welche Artikel die These stützen (oder gegebenenfalls widerlegen). Dies noch in Englisch, was den Prozess zusätzlich verlangsamt. 
Danach hat man bis Mittwochabend Zeit seine 3 "Follow-up Posts" zu posten, wobei es gerne gesehen wird wenn man eigene Erfahrungen einfließen lässt und mit den Kommilitonen interagiert. Moderiert wird das ganze vom Tutor, der die Diskussion durch weitere Fragen auch in bestimmte Richtungen lenkt. Diese Beiträge sollten dann 250 - 500 Wörter lang sein und ebenfalls mit Quellen belegt. Das ganze wird dann mit einem "Hand-in Assignment" abgeschlossen, in dem es darum geht das gelernte an einem Beispiel umzusetzen. Z.B. kann das eine Analyse der Kennzahlen in Form eines Business Reports sein, oder die Erstellung von konsolidierten Accounts anhand 2 gegebener Bilanzen und GuV. 
Ganz am Ende ist dann als Projektarbeit die Analyse einer selbst gewählten Firma zu erstellen, dort soll all das gelernte angewandt werden, was bei mir in einer 27-seitigen Arbeit endete, was aber genau der Anzahl der geforderten Wörter entsprach (4500 - 5500). 
Ich kann nicht beurteilen wie deutlich es wird das ich eigentlich immer den kompletten Samstag für die DQ gebraucht habe und für jede Antwort auch ein kompletter Abend draufgegangen ist, und nebenbei noch das Hand-in Assignment fertigzustellen ist, deswegen noch mal eine Warnung: Es ist wirklich zeitaufwendig! Wahrscheinlich auch der Hauptgrund warum von anfänglich 12 Studenten am Ende des ersten Moduls nur noch 6 übrig sind...

Da mag sich nun die Frage stellen: Lohnt sich der Aufwand? Aus meiner Sicht: Ja! Durch das kapitelweise lesen wird man nicht sofort von der Masse des Buches erschlagen. Zudem sind die Fragen des Tutors immer wieder herausfordernd, und manches was im Buch nicht sofort klar ist wird einem dann deutlich wenn man verschiedene Artikel dazu liest. Auch durch die Assignments (und vorher bereitgestellte Übungsaufgaben) wird das gelernte sofort angewandt und verinnerlicht. Diese Struktur bedingt aber auch das man keine Flexibilität in dem Sinne hat, dass man auch mal eine Woche nichts macht um dann zu pauken, man ist ständig gefordert sich mit dem Stoff zu befassen. (Was bei mir ja einer der Gründe war mich für die UoL zu entscheiden!)
Obwohl mein Englisch gut ist (und ich ja mittlerweile sogar in England lebe), musste ich manche Beiträge doch mehrfach lesen um sie zu verstehen, was aber natürlich auch mein Englisch weiter verbessert hat. Insgesamt habe ich das Gefühl ich habe in den 8 Wochen UoL mehr gelernt als in den 3 Jahren (Naja, in meinem Fall 4) an der VWA! 

@Anonym: Wenn du ernsthaft Interesse an dem Studium hast, melde dich bitte mal unter sven.christian.suess@googlemail.com, die UoL hat ein "Refer a Friend" - Programm. 

27. Juli 2011

Die ersten 8 Wochen überlebt!

Habe gerade mein finales Projekt für mein erstes Modul abgeben - schade das ich kein Bier habe um das zu feiern! Morgen gibt es dann einen ausführlichen Bericht.