29. Juli 2011

International Financial Reporting and Analysis

So, da ich gestern meine Projektarbeit abgegeben habe, ist nun wieder Zeit vorhanden meine ersten Erfahrungen zu schildern. Eins vorweg - wer jemals behauptet das ein Fern- nicht gleichwertig zu einem Präsenzstudium ist, der soll bitte mal ein Modul an der UoL mitmachen. Was ehrlich gesagt aber auch mich überrascht hat, ist wie groß der Aufwand doch ist! 

Das Buch was wir benutzt haben ist Financial Accounting and Reporting von Elliott & Elliott in der 13. Edition von 2009, im August erscheint aber schon die nächste. Die Buchliste wird immer 4-5 Wochen vor dem Starttermin herausgegeben, sodass die letzt erhältliche Version bestellt wird, aber noch genug Zeit ist dass das Buch geliefert wird.  Unser Tutor im ersten Modul war Dr. Nazam Dzolkarnaini, hauptberuflich Lehrer an der Salford Businessschool. 

Wie sieht die Woche nun aus, und wieso ist der Aufwand so viel größer als Gedacht?
Donnerstags (Und teilweise auch schon Mittwochs) werden die zu lesenden Kapitel (zwischen 2 und 5) und die daraus resultierende Discussion Question (kurz DQ) online gestellt. Dann hat man bis Samstagabend 24 Uhr (lokal) Zeit eine Antwort auf diese Frage zu formulieren, 500 - 1000 Zeichen lang und mit entsprechenden Quellen belegt. Und hier liegt der Hund begraben. Aus der Lektüre des Buches und den ersten Nachforschungen in der Online-Bibliothek ergibt sich meist sehr schnell wohin die Reise geht und was das grundlegende Thema der Woche ist, aber seine eigenen Gedanken dann mit wissenschaftlichen Artikeln zu untermauern dauert. Erstmal muss man die Suche so formulieren das man verwertbare Ergebnisse bekommt, und dann sichten welche Artikel die These stützen (oder gegebenenfalls widerlegen). Dies noch in Englisch, was den Prozess zusätzlich verlangsamt. 
Danach hat man bis Mittwochabend Zeit seine 3 "Follow-up Posts" zu posten, wobei es gerne gesehen wird wenn man eigene Erfahrungen einfließen lässt und mit den Kommilitonen interagiert. Moderiert wird das ganze vom Tutor, der die Diskussion durch weitere Fragen auch in bestimmte Richtungen lenkt. Diese Beiträge sollten dann 250 - 500 Wörter lang sein und ebenfalls mit Quellen belegt. Das ganze wird dann mit einem "Hand-in Assignment" abgeschlossen, in dem es darum geht das gelernte an einem Beispiel umzusetzen. Z.B. kann das eine Analyse der Kennzahlen in Form eines Business Reports sein, oder die Erstellung von konsolidierten Accounts anhand 2 gegebener Bilanzen und GuV. 
Ganz am Ende ist dann als Projektarbeit die Analyse einer selbst gewählten Firma zu erstellen, dort soll all das gelernte angewandt werden, was bei mir in einer 27-seitigen Arbeit endete, was aber genau der Anzahl der geforderten Wörter entsprach (4500 - 5500). 
Ich kann nicht beurteilen wie deutlich es wird das ich eigentlich immer den kompletten Samstag für die DQ gebraucht habe und für jede Antwort auch ein kompletter Abend draufgegangen ist, und nebenbei noch das Hand-in Assignment fertigzustellen ist, deswegen noch mal eine Warnung: Es ist wirklich zeitaufwendig! Wahrscheinlich auch der Hauptgrund warum von anfänglich 12 Studenten am Ende des ersten Moduls nur noch 6 übrig sind...

Da mag sich nun die Frage stellen: Lohnt sich der Aufwand? Aus meiner Sicht: Ja! Durch das kapitelweise lesen wird man nicht sofort von der Masse des Buches erschlagen. Zudem sind die Fragen des Tutors immer wieder herausfordernd, und manches was im Buch nicht sofort klar ist wird einem dann deutlich wenn man verschiedene Artikel dazu liest. Auch durch die Assignments (und vorher bereitgestellte Übungsaufgaben) wird das gelernte sofort angewandt und verinnerlicht. Diese Struktur bedingt aber auch das man keine Flexibilität in dem Sinne hat, dass man auch mal eine Woche nichts macht um dann zu pauken, man ist ständig gefordert sich mit dem Stoff zu befassen. (Was bei mir ja einer der Gründe war mich für die UoL zu entscheiden!)
Obwohl mein Englisch gut ist (und ich ja mittlerweile sogar in England lebe), musste ich manche Beiträge doch mehrfach lesen um sie zu verstehen, was aber natürlich auch mein Englisch weiter verbessert hat. Insgesamt habe ich das Gefühl ich habe in den 8 Wochen UoL mehr gelernt als in den 3 Jahren (Naja, in meinem Fall 4) an der VWA! 

@Anonym: Wenn du ernsthaft Interesse an dem Studium hast, melde dich bitte mal unter sven.christian.suess@googlemail.com, die UoL hat ein "Refer a Friend" - Programm. 

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